Einleitung | Einführungsbeispiel | Eingabe, Ausgabe, Variablen | Datentypen | Stukturen | For...EndFor | If...EndIf | Loop...EndLoop | While...EndWhile | Felder | Funktionen | Unterprogramme | Grafikprogrammierung | Index
Programmierkurs 

Einfache Datentypen

In vielen Programmiersprachen ist es üblich, dass alle Variaben vor ihrer Verwendung deklariert werden; d.h. man muss für jede Variable erklären, von welchem Datentyp sie ist. Am TI-92 ist dies nicht nötig, da die Variablen bei ihrer ersten Verwendung den jeweiligen Datentyp zugewiesen bekommen.

Ein sehr umfassender Datentypen am TI-92 ist der Typ Term. In Variablen diesen Typs können Zahlen, mathematische Terme und Wahrheitswerte (= TRUE bzw. FALSE) gespeichert werden. Es ist jedoch nicht möglich eine Zeichenkette, wie z.B. "Venedig", auf einer Variablen diesen Typs zu speichern. Dazu steht der Datentyp String (=Zeichenkette) zur Verfügung. Der Datentyp String kann nicht, wie der Datentyp Term, mathematisch ausgewertet werden, auch wenn es sich augenscheinlich um einen numerischen Term handelt. So stellt z.B. der String "23" die Zeichen "2" und "3" dar, nicht jedoch die Zahl 23. Damit man auch den Inhalt von Zeichenketten für Berechnungen verwenden kann, müssen diese mit dem Befehl expr() in einen numerischen Term konvertiert (=umgewandelt) werden (mehr dazu erfährst du im Kapitel "For...EndFor").

Um die Inhalte von Zeichenketten von den Inhalten der Termvariablen unterscheiden zu können, werden jene immer in "Anführungszeichen" angegeben; d.h. möchte man die Zeichenkette "Venedig" am Bildschirm ausgeben, lautet der Befehl Disp "Venedig". Hat man jedoch die Zeichenkette "Venedig" in der Variablen Stadt (vom Typ String) gespeichert, kann die Zeichenkette "Venedig" auch mittels Disp Stadt am Bildschirm angezeigt werden. Falsch hingegen wäre der Befehl Disp "Stadt", da dieser nicht "Venedig" am Bildschirm ausgibt, sondern "Stadt".

Beim Programmieren werden Zeichenketten hauptsächlich dazu benutzt, um Informationen anzuzeigen, die den Benutzer zu einer Aktion aufzufordern, oder die Ausgabe der Berechnungen etwas eleganter zu gestalten.

Stringmanipulationen

 
 
Beispiel 4 (Endfassung von "Ausgabe der vier Grundrechnungsarten")
Die Ausgabe von Beispiel 3 soll auf die folgende Form gebracht werden:

Die Zeilen, die während der Eingabe am Bildschirm zu sehen waren, sind in obiger Darstellung nicht enthalten; d.h. wir müssen sie vor der Ausgabe der Ergebnisse löschen:
 

  1. Füge nach dem letzte Input-Befehl den Befehl für das Löschen des Bildschirmes ein.
  2. Gib in der nächsten Zeile den Befehl Disp "Grundrechnungsarten" ein.
  3. Füge danach den Befehl Disp "" ein, um eine Leerzeile zu erzeugen. 
...
Input "2.Zahl: ", b
ClrIO
Disp "Gundrechnungsarten"
Disp ""
Disp a + b
...
  1. Starte das Programm, gib für die 1.Zahl 78 und für die 2.Zahl 65 ein. Dein Bildschirm sollte nun wie die Abildung rechts aussehen.

Mit Hilfe des Befehls Disp lassen sich auch mehrere Inhalte - durch Beistrich getrennt - gleichzeitig ausgeben; d.h. eine mögliche Variante für die Ausgabe wäre folgende:
 

  1. Ersetzte den Befehl Disp a + b durch den Befehl Disp a, " + ", b, " = ", a + b.
...
Disp ""
Disp a, " + ", b, " = ", a + b
Disp a - b
...
  1. Starte das Programm, gib für die 1.Zahl 78 und für die 2.Zahl 65 ein. Dein Bildschirm sollte nun wie die Abildung rechts aussehen.

Offensichtlich zeigt der Befehl Disp jeden Term bzw. jede Zeichenkette in einer eigenen Zeile an, was zu der für uns unerwünschten Ausgabe führt. Man behilft sich nun damit, dass man alle Terme in Zeichenketten verwandelt und diese Zeichenketten zu einer einzigen Zeichenkette verknüpft. Zur Umwandlung von Termvariablen in Stringvariablen steht der Befehl string() zur Verfügung. Zeichenketten werden mit dem Operator &, der mit der Tastenkombination , H erzeugt wird, verknüpft. Somit lautet der geeignete Ausgabebefehl:

Disp string(a)&" + "&string(b)&" = "&string(a + b)
 

  1. Ersetzte den Befehl Disp a, " + ", b, " = ", a + b durch den angegeben Befehl.
  2. Kopiere diesen Befehl dreimal und korrigiere anschließend die entsprechenden Rechenzeichen. Zum Markieren von zwei Befehlszeilen stellst du den Cursor an den Beginn der ersten Zeile und betätigst die Tastenkombination .
  3. Lösche die drei "alten" Ausgabebefehle.
  1. Starte das Programm, gib für die 1.Zahl 78 und für die 2.Zahl 65 ein. Dein Bildschirm sollte nun wie die Abildung rechts aussehen.

 
Eine Übersicht der Befehle für Zeichenketten findest du im Handbuch im Kapitel "Programmierung" unter dem Begriff "Befehle für Zeichenketten".

Übungsaufgaben

 
  1. Verändere die Ausgabebefehle der Übungsaufgabe 1 derart, dass die Anzeige folgende Form hat:
[Lösungsvorschlag]



Mail an den Autor, Karl.Weinstich@theresianum.ac.at