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Programmierkurs 

Eingabe, Ausgabe, Variablen

Unter einem Computerprogramm versteht man eine Folge von Befehlen, die nacheinander abgearbeitet werden (wobei manche dieser Befehle den Programmablauf verändern können), um üblicherweise Daten zu verarbeiten. Darum enthält jede Programmiersprache nicht nur Befehle, um Daten zu verändern, sondern auch zur Eingabe und Ausgabe von Daten, mit denen wir uns im Folgenden beschäftigen werden.
 
 
Beispiel 2 ("Ausgabe der vier Grundrechnungsarten")
Auf die Zahlen 96 und 24 sollen die vier Grundrechnungsarten angewandt und am Bildschirm ausgegeben werden.

 
  1. Starte den Programmeditor. (Der aktuelle Ordner sollte wieder der Ordner KURS sein.)
  2. Erzeuge eine Datei mit dem Namen: grund

Löschen des Programm-I/O-Bildschirmes

Am Programm-I/O-Bildschirm können die von den Programmen berechneten Ergebnisse mit Hilfe von Ausgabebefehlen angezeigt werden. Da auf diesem Programm-I/O-Bildschirm unter Umständen auch Daten früherer Programme ausgegeben werden, sollte dieser zu Beginn eines jeden Programmes gelöscht werden:
 
  1. Füge dazu nach dem reservierten Wort "Prgm" den Befehl ClrIO ein. 
grund ()
Prgm
ClrIO

EndPrgm

Ausgabebefehle

In einem Programm bewirkt das Ausführen einer Berechnung noch keine Anzeige des Ergebnisses. Dazu musst du einen Ausgabebefehl wie Disp benutzen:
 
  1. Füge den Befehl Disp 96 + 24 nach dem Befehl ClrIO ein.
  2. Wechsle zum Ausgangsbildschirm und starte das Programm. Der Programm-I/O-Bildschirm sollte dann wie die Abbildung rechts aussehen.

Will man außerdem auch noch wissen, welche Zahlen hier addiert wurden, ist der Befehl Disp 96 + 24 auf Disp "96 + 24 = ", 96 + 24 zu ergänzen. In diesem Fall zeigt der Befehl Disp zunächst die Zeichenkette (engl. String) "96 + 24 = " an anschließend das Ergebnis der Addition.
Die Eingabe für die restlichen Grundrechnungsarten kannst du dir erleichtern, indem du die Zeile für die Addition kopierst und die Kopie anschließend veränderst.

Kopieren von Programmzeilen

 
  1. Markiere die Befehlszeile, welche die Addition durchführt, indem du den Cursor an den Beginn der Zeile stellst und die Tastenkombination  betätigst.
  2. Betätige die Tastenkombination , C. Dadurch wird der Inhalt der Zeile in die Zwischenablage kopiert.
  1. Bewege den Cursor in die nächste Zeile und drücke , V
  2. Wiederhole 3. zweimal und korrigiere anschließend in den kopierten Zeilen die entsprechenden Rechenoperationen.
...
ClrIO
Disp "96 + 24 = ", 96 + 24
Disp "96 - 24 = ", 96 - 24
Disp "96 * 24 = ", 96 * 24
Disp "96 / 24 = ", 96 / 24
EndPrgm

Nach dem Programmstart sollte der Programm-I/O-Bildschirm wie folgt aussehen:


Eine Übersicht der Ausgabebfehle findest du im Handbuch im Kapitel "Programmierung" unter dem Begriff "Ausgabebefehle".

Der Nutzen des soeben erarbeiteten Beispiels ist klarerweise gering, da das Programm grund() jedesmal an die zwei zu verknüpfenden Zahlen angepasst werden müsste. Dieser Makel soll nun behoben werden:
 

 
Beispiel 3 (Ausbau von "Ausgabe der vier Grundrechnungsarten")
Die vier Grundrechnungsarten sollen auf beliebige Zahlen, die der Benutzer eingibt, angewandt werden können.

Damit der Benutzer beliebige Zahlen eingeben kann, müssen diese bei der Eingabe auf sogenannte Variable gespeichert werden.

Variable

Variablen sind Speicherplätze im Rechner, in denen Zahlen, Buchstaben, Wörter und andere Objekte (die wir später noch kennenlernen) gespeichert werden. Eine Variable hat einen Namen, einen Datentyp und einen Dateninhalt. Mit einer Variablen kann genauso gearbeitet werden wie mit den Daten selbst; d.h. mit einer Zahlenvariablen kann gerechnet werden wie mit Zahlen, mit einer Variablen, in der Wörter gespeichert werden, kann hingegen nicht gerechnet werden. Einige Beispiele:
 
Variablenname Datentyp Dateninhalt
Radius Zahl 15
a Zahl 3.5
Message Zeichenkette (engl.: String) "Hallo"

 
Die Regeln, wie Variablennamen zu bilden sind,  findest du im Handbuch im Kapitel "Bedienung" unter dem Begriff "Regeln für Variablennamen".

Eingabebefehle

Der Befehl Input [AuffordString,] Var hält das Programm an, zeigt AuffordString am Bildschirm an und wartet auf die Eingabe des Benutzers. Lässt man AuffordString weg, wird "?" als Eingabeaufforderung angezeigt.
 
Eine Übersicht der Eingabebfehle findest du im Handbuch im Kapitel "Programmierung" unter dem Begriff "Eingabebefehle".

Wir legen nun für Beispiel 3 keine neue Progammdatei an, sondern verändern einfach das Programm grund, welches ohnehin nicht sehr zweckmäßig ist. Als Variablennamen für die beiden Zahlen wählen wir a und b:
 

  1. Öffne das Programm grund.
  2. Füge nach ClrIO den Befehl Input "1.Zahl: ", a ein.
  3. Gib den analogen Befehl für die zweite Zahl ein.
  4. Ersetze den Befehl Disp "96 + 24 = ", 96 + 24 durch Disp a + b.
  5. Gib die analogen Befehle für die anderen Grundrechnungsarten ein.
...
ClrIO
Input "1.Zahl: ", a
Input "2.Zahl: ", b
Disp a + b
Disp a - b
Disp a * b
Disp a / b
EndPrgm
  1. Starte das Programm, gib für die 1.Zahl 78 und für die 2.Zahl 65 ein. Dein Bildschirm sollte nun wie die Abildung rechts aussehen. 

 
Für eine Bildschirmausgabe der Form

möchte ich dich auf das nächste Kapitel verweisen.

Ordnervariablen

Werden in einem Programm Variablen erzeugt, so werden diese  im aktuellen Ordner abgelegt und bleiben auch nach dem Programmende erhalten, d.h. sie belegen auch weiterhin Speicherplatz. Wir wollen uns dies anhand unseres Beispiels mit Hilfe von VAR-LINK ansehen:
 
  1. Wechsle mittels  [HOME] zum Ausgangsbildschirm.
  2. Drücke  [VAR-LINK].
  3. Blättere mit Hilfe der Curortasten so lange nach unten, bis der Ordner KURS am Bildschirm erscheint. 

 
Mehr zum Thema VAR-LINK  findest du im Handbuch im Kapitel "Speicher- und Variablen-Verwaltung" unter dem Begriff "Den Bildschirm VAR-LINK aufrufen".

Der Ordner sollte nun außer den Programmvariablen lotto und grund auch die Variablen a und b enthalten. Beide zusammen belegen 5+5=10 Byte Speicherplatz. Benötigt man diese Variablen für spätere Berechnungen können sie in diesem Ordner abgerufen werden. Sind sie für weitere Berechnungen jedoch unerheblich, belegen sie unnütz wertvollen Speicherplatz. Man kann dem entgehen, wenn man diese Variablen am Beginn des Programmes zu lokalen Variablen erklärt. Das sind Variablen, die während der Ausführung eines Programms existieren und anschließend automatisch gelöscht werden.
 
Mehr zu diesem Thema findest du im Handbuch im Kapitel "Programmierung" unter dem Begriff "Geltungsbereich von Variablen".

Löschen von Ordnervariablen

Da die Variablen a und b als Ordnervariablen angelegt wurden, müssen wir sie zunächst löschen:
 
  1. Markiere dazu die Variable a, indem du die Markierung (= schwarzer Balken) mit den Cursortasten auf sie bewegst und die Taste  drückst. (links der Variable a erscheint ein Haken)
  2. Markiere die Variable b analog.
  1. Drücke die Tasten , 1: Delete um die Variablen a und b zu löschen.
  2. Bestätige die folgende Abfrage , ob a und b gelöscht werden sollen, mit der -Taste.
  1. Blättere nun wiederum zum Ordner KURS und überzeuge dich, dass die Variablen a und b gelöscht wurden.

Lokale Variablen

Wir nehmen nun in unser Programm den Befehls Local auf, mit dessen Hilfe sich Variablen erzeugen lassen, die nur während der Programmausführung existieren:
 
  1. Öffne das Programm grund.
  2. Füge vor ClrIO den Befehl Local a, b ein. (siehe Abbildung rechts)
  3. Kehre zum Ausgangsbildschirm zurück und führe das Programm aus.
  4. Überzeuge dich mittels VAR-LINK, dass im Ordner KURS nun keine Variablen a oder b zu finden sind.
grund ()
Prgm
Local a, b
ClrIO
...
EndPrgm

Übungsaufgaben

 
  1. Formuliere ein Programm, das den Radius eines Kreises einliest und anschließend den Umfang und die Fläche des Kreises berechnet und als Vielfache von p ausgibt. (Für die Formel von Umfang und Fläche kannst du die am TI-92 vordefinierte Konstante p benutzen, welche auch mit der Tastenkombinaton , G, P eingefügt werden kann.) [Lösungsvorschlag]

 
Eine Konstante ist ähnlich der Variablen ein Speicherplatz, der einen Name und einen Dateninhalt hat. Jedoch lässt sich der Dateninhalt einer Konstanten nicht mehr im Programm verändern.



Mail an den Autor, Karl.Weinstich@theresianum.ac.at